Florist Gehalt

Der Beruf des Floristen zählt zu den kreativen Handwerksberufen, die Natur, Gestaltung und Kundenberatung miteinander verbinden. Wer sich dafür entscheidet, mit Blumen und Pflanzen zu arbeiten, tut dies oft aus Leidenschaft. Doch auch die finanzielle Seite spielt selbstverständlich eine Rolle. In diesem Artikel geht es ausführlich um das Thema Florist Gehalt in Deutschland: Welche Faktoren beeinflussen die Bezahlung, wie entwickelt sich das Einkommen mit der Berufserfahrung, und wo sind die besten Verdienstchancen?

Überblick: Was macht ein Florist eigentlich?

Floristinnen und Floristen gestalten Blumensträuße, Kränze, Gestecke und Dekorationen für private oder geschäftliche Anlässe. Sie beraten Kunden, pflegen Pflanzen, dekorieren Schaufenster und kümmern sich um den Einkauf und die Lagerung der Ware. Neben der Kreativität sind auch organisatorische Fähigkeiten gefragt. Viele Floristinnen arbeiten in Blumenfachgeschäften, Gartencentern oder im Einzelhandel, einige auch in Eventagenturen oder Hotels.

Ausbildung und Einstieg

Der Beruf des Floristen ist in Deutschland ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Die duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und findet im Wechsel zwischen Betrieb und Berufsschule statt. Ausbildungsbetriebe zahlen eine Vergütung, die je nach Bundesland und Tarifvertrag variiert.

Nach Angaben diverser Handwerkskammern liegt das durchschnittliche Ausbildungsgehalt derzeit bei:

• 1. Lehrjahr: ca. 700 bis 800 € brutto 
• 2. Lehrjahr: ca. 800 bis 900 €
• 3. Lehrjahr: ca. 900 bis 1.000 €

Auszubildende, die tarifgebunden beschäftigt sind, profitieren meist von etwas höheren Vergütungen. Nach erfolgreichem Abschluss ist man Florist/in (IHK) und kann im Betrieb übernommen werden oder sich selbstständig machen.

Durchschnittliches Gehalt nach der Ausbildung

Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt eines Floristen in Deutschland laut verschiedenen Quellen, darunter das Statistische Bundesamt, in der Regel bei rund 2.000 bis 2.400 € brutto im Monat.

Da viele Floristikbetriebe kleinere Handwerksunternehmen sind, werden oft keine sehr hohen Gehälter gezahlt. Das liegt auch an den vergleichsweise geringen Gewinnmargen in der Branche und hohen Material- und Mietkosten. In tarifgebundenen Betrieben, etwa nach dem Tarifvertrag der IG BAU, kann der Einstiegslohn etwas über dem Durchschnitt liegen.

Einflussfaktoren auf das Florist Gehalt

Das Einkommen in der Floristik hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab:

• Berufserfahrung: Mit steigender Erfahrung und Verantwortung wächst meist auch das Gehalt. Erfahrene Floristen, die beispielsweise als Geschäfts- oder Filialleiter arbeiten, verdienen im Schnitt zwischen 2.500 und 3.000 € brutto.
• Betriebsgröße: In großen Blumengeschäften, Gartencentern oder Handelsketten ist die Bezahlung häufig besser als in kleinen Familienbetrieben.
• Region: In Bayern, Baden-Württemberg oder Hamburg wird häufig mehr gezahlt als in Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern.
• Zusatzqualifikationen: Eine Weiterbildung zum Floristmeister oder zum Gestalter für visuelles Marketing kann die Einkommenschancen deutlich erhöhen. Hier sind je nach Position Gehälter bis zu 3.500 € brutto und mehr möglich.
• Selbstständigkeit: Floristen, die ihr eigenes Geschäft führen, haben ein sehr variables Einkommen. Es hängt stark vom Standort, Kundenstamm und Saisonverlauf ab, kann aber, bei erfolgreicher Führung, über dem Branchendurchschnitt liegen.

Tarifliche Bezahlung und Arbeitszeiten

In tarifgebundenen Betrieben richtet sich die Bezahlung nach dem Tarifvertrag des Gartenbaus oder des Einzelhandels. Dort sind Gehaltsstufen, Urlaubstage und Sonderzahlungen (Weihnachtsgeld etc.) geregelt. Nicht alle Betriebe sind jedoch tarifgebunden. Tatsächlich gilt der Tarifvertrag nur für einen Teil der Beschäftigten in der Floristik.

Die Arbeitszeit beträgt meist etwa 38 bis 40 Stunden pro Woche. In der Hauptsaison, etwa rund um Feiertage wie Valentinstag, Muttertag oder Weihnachten, kommt es jedoch oft zu Mehrarbeit. Viele Floristinnen und Floristen berichten, dass sie zu diesen Zeiten länger arbeiten, ohne immer entsprechende Zuschläge zu erhalten, besonders in kleineren Betrieben.

Gehaltsentwicklung und Perspektiven

Die Floristikbranche bietet unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten:

• Spezialisierung: Floristen können sich auf Hochzeits- oder Trauerfloristik, Eventdekorationen oder Innenraumbegrünung spezialisieren. Solche Spezialisierungen steigern nicht nur die Kompetenz, sondern können auch höhere Entgelte ermöglichen.
• Weiterbildung: Der Weg zum Floristmeister oder der Einstieg ins Betriebsmanagement eröffnet Aufstiegschancen, ebenso Fortbildungen im Bereich Design oder Unternehmensführung.
• Selbstständigkeit: Ein eigenes Blumengeschäft bietet unternehmerische Freiheit, allerdings auch wirtschaftliches Risiko. Erfolgreiche Geschäftsinhaber können deutlich höhere Einkommen erzielen, insbesondere in urbanen Lagen oder bei starkem Online-Geschäft.

Langfristig kann sich das Einkommen also von anfänglich etwa 2.000 € auf bis zu 3.500 € oder mehr entwickeln, insbesondere durch berufliche Weiterbildung und Eigenverantwortung.

Fazit: Leidenschaft mit begrenztem Einkommen

Das Florist Gehalt liegt im Vergleich zu anderen handwerklichen Berufen im unteren bis mittleren Bereich. Dafür bietet der Beruf hohe kreative Freiheit, den direkten Kontakt zu Menschen und die Arbeit mit der Natur. Das sind Faktoren, die für viele Berufstätige eine besondere Erfüllung darstellen.

Wer motiviert ist, sich weiterzubilden oder eigene Wege zu gehen, kann ein solides Einkommen erzielen. Besonders in spezialisierten Bereichen oder im eigenen Geschäft lässt sich das Gehalt deutlich steigern. Für Einsteiger gilt: Informieren Sie sich frühzeitig über Tarifverträge, regionale Unterschiede und Weiterbildungsmöglichkeiten. So legst du den Grundstein für eine erfolgreiche und zufriedenstellende Karriere im Floristenhandwerk.

Es gibt auch andere handwerkliche Berufe. Hier ist das Goldschmied Gehalt.